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TOXIC FASHION & PLASTIC OCEAN

Ein Interview mit Andreas Franke.

Alle Bilder (c) Andreas Franke


Was hat dich dazu bewegt das Projekt TOXIC FASHION & PLASTIC OCEAN zu realisieren?


Meine Beweggründe mich mit Umweltthemen auseinanderzusetzen liegen auf der Hand und sind schnell erzählt!


Als Taucher und Fotograf wird einem die Umweltproblematik der Meere noch viel intensiver bewusst. Nicht nur, dass wir Raubbau mit unseren Meeren betreiben, sie als Müllhalde nutzen, sie durch unseren CO2 Ausstoß zum Erwärmen bringen und dadurch unter anderem die schönsten Riffe und Spezies zerstören, leiten wir auch unsere ungeklärten Abwässer / Toxic Fashion in die Meere. Dem noch nicht genug, kommt auch noch dazu, dass wir sie und allen dazugehörigen Lebewesen auf unbestimmte Zeit und so wie es aussieht irreversibel mit Mikroplastik vor eine unlösbare Aufgabe stellen.


Da liegt der Versuch nahe, diese Problematik bildlich zu verarbeiten. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass meine künstlerische Auseinandersetzung mit diesen Themen einen - wenn auch kleinen - positiven Beitrag leisten können, uns eines besseren Umgangs mit unseren Meeren zu besinnen.

Was macht diese Projekte so besonders?

Beide Projekte stellen den Menschen in den Mittelpunkt, der zum Einem der Alleinverantwortliche für die Situation ist, in der wir uns befinden, und zum Anderen auch das Opfer.

Wir werden täglich von einer Bilderflut überschwemmt, das hat dazu geführt, dass wir nicht mehr jedes Bild an uns heranlassen. Bilder mit einen negativen Inhalt werden vorzugsweise erst gar nicht richtig wahrgenommen. Wer will sich schon einen gestrandeten Wal mit zerborstenem Körper genauer ansehen, dem Unmengen an Plastik aus dem Magen geborgen werden.

Da lag die Überlegung nahe, optisch ästhetische Bilder zu gestalten, die den Betrachter erst beim genaueren Hinsehen die eigentliche Botschaft preisgeben.

Die Wahl des Ortes, an dem ich meine Bilder präsentiere, ist für mich ein essenzieller Bestandteil meiner Arbeit! Um die Aussage meiner Bilder noch zu verstärken habe ich einen außergewöhnlichen Ort gewählt, und zwar genau dort, wo unser Plastikmüll die größten Probleme bereitet, im Meer.

In 30 Meter Tiefe, 8 Seemeilen von Key West Florida entfernt, dem zweitgrößten künstlichen Riff der Welt, am Schiffswrack der USNS Vandenberg. Das Schiffswrack diente als Galerie für meine Kunstinstallation „Plastic Ocean“, welche 24 Bilder umfasst ( 105 x 140 cm ).


Für 3 Monate war die Ausstellung Tauchern zugänglich, die diese auch zahlreich besuchten, an die 10 000 Besucher wurden gezählt.

Welche Vision steckt dahinter?

Einen kleinen Beitrag zu leisten der zu einem Umdenken im leichtfertigen Umgang mit Plastik führen soll. Da dieses Problem ein Globales ist, eignen sich Bilder um so mehr, da sie keine Grenzen und keine Sprachbarrieren kennen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich persönlich?

Sein Leben nachhaltig zu gestallten ist wohl die einzige Möglichkeit die Hoffnung auf einen positiven Fortbestand unserer Spezies nicht zu verlieren. Doch ob die Menschheit je in der Lage sein wird nachhaltig zu wirtschaften wird sich weisen.

Zum Glück ist es bereits soweit, dass auch die jüngere Generation für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsteht und es Bewegungen wie beispielsweise Friday for Future oder Plant for the Planet gibt, die für eine bessere, umweltbewusstere Zukunft aufsteht.

Danke!

Alle Bilder (c) Andreas Franke


Andreas Franke (Wien/ Österreich) wurde zu einem der 200 besten Werbefotografen weltweit ernannt. Er ist bekannt dafür, die Grenzen der Werbefotografie zu verschieben, Tauchen ist seine wahre Leidenschaft. Im Jahr 2010 verband Franke sein Talent mit dieser Leidenschaft und schuf das Projekt "The Sinking World", mit dem er die ergreifende Schönheit von Schiffen festhält, die versenkt wurden, um künstliche Riffe zu schaffen. Großformatige Abzüge dieser Bilder werden dann dorthin zurückgebracht, wo sie geboren wurden - auf den Grund des Ozeans. Seit 2011 hat Franke drei Sinking World Projekte durchgeführt. Frankes neueste Projekte bauen auf dem Interesse am Ozean auf, das durch The Sinking World geweckt wurde. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die Themen zu lenken, die ihm am Herzen liegen, wie zum Beispiel die Notwendigkeit, die Ozeane von Plastik zu befreien.


Plastic Ocean

Das Projekt besteht aus drei Bildserien: Die erste zeigt Models, die alles Schöne in der Welt repräsentieren; die zweite zeigt Kinder und Babys, die die Zukunft darstellen. Beide Gruppen wurden im Wasser inmitten von Plastikmüll aufgenommen, der an einem einzigen Tag an der Küste Italiens gesammelt wurde. Der letzte Satz von Bildern isoliert einzelne Plastikteile aus den ersten beiden Serien und stellt sie Aussagen über das Problem von Plastik in unseren Ozeanen gegenüber.

Um die Wirkung des Projekts zu maximieren, wurden die Arbeiten zunächst im Meer gezeigt, wo das Plastikproblem am akutesten ist. Nach Abschluss der Unterwasserausstellung wurden die Werke wieder an die Oberfläche gebracht, getrocknet und versiegelt, um ihre einzigartige Patina zu erhalten.


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